Weil die Feuerwehr Wildenberg jeden Sommer bei Wespen und Hornissen um Rat gefragt wird, haben wir die folgenden Informationen für Sie zusammengestellt.
WESPEN sind nützliche Insekten und hervorragende Schädlingsbekämpfer. Sie jagen große Mengen an Insekten und andere Kleintiere. Wespen werden nur aggressiv, wenn sie sich bedroht fühlen. Das kann passieren wenn man sich zu nah an das Nest wagt oder das Tier eingeklemmt wird. Das Gift eines Wespenstiches ist allerdings harmlos.
Für Menschen mit Insektengiftallergie (2 bis 3% der Bevölkerung) können Stiche aber lebensbedrohlich sein. In Notfällen wie zum Beispiel:
- in Kindergärten,
- auf Kinderspielplätzen,
- bei bekannter Wespenallergie,
- in Hausinnenräumen (Senioren, Babies, Kleinkinder)
kann ein Wespennest entfernt oder umgesiedelt werden. Die Feuerwehr hilft nur in besonders akuten Fällen. Ob ein Nest entfernt wird, entscheidet der Einsatzleiter der Feuerwehr im konkreten Einzelfall. Bei der Beseitigung bzw. Umsiedelung wird darauf geachtet, dass den Wespen so wenig wie möglich Schaden zugefügt wird.
HORNISSEN
Hornissen zählen in Deutschland zu den besonders geschützten Tierarten und sind nicht aggressiv. Sie wurde in die Bundesartenschutzverordnung aufgenommen und sind damit gesetzlich geschützt. Das bedeutet, sie dürfen nicht getötet und ihr Nest darf nicht zerstört werden. Das Entfernen eines Hornissennestes ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung durch die Naturschutzbehörde möglich.
Im Landkreis Kelheim sind zwei Hornissenberater tätig. (Stand: 09/2019) Bei Bedarf wenden Sie sich bitte an die Untere Naturschutzbehörde, Tel.Nr. 09441/207-4311, dort werden Sie an die Berater weitervermittelt.
Hinweis:
Die Hornissen brauchen für die Entwicklung ihrer Larven eiweißhaltige Nahrung. Deshalb erbeuten die Hornissen für die Brut Insekten und Spinnen. Darunter sind auch Insektenarten, die wir Menschen als lästig empfinden, wie zum Beispiel: Wespen, Bremsen und Stubenfliegen.
Mit Wespen und Hornissen leben
(Quelle: Bay. Landesamt für Umwelt: http://www.lfu.bayern.de )
Wespennester werden häufig erst bemerkt, wenn das Wespenvolk seine volle Stärke erreicht hat. Das heißt, wir leben schon seit dem Frühjahr in der Nachbarschaft der Wespen, ohne es zu wissen.
Einfache Maßnahmen machen ein friedliches Miteinander möglich:
- Wespen den Zugang zur Wohnung versperren, z. B. durch Fliegengaze an den Fenstern.
- Wenn sich ein Tier ins Zimmer verirrt hat zwei Fenster öffnen, dann wird das Tier durch die Zugluft nach draußen geleitet. Oder das Tier in einem Glas fangen und draußen freilassen.
- Vorbeugend problematische Stellen abdichten, z. B. Einschlupflöcher, Rollladenkästen oder Zwischendecken.
- Öffnungen zu unproblematischen Stellen wie ungenutzten Dachböden offen lassen, um Nistmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen. Davon profitieren auch andere Tierarten.
Im Freien lassen sich Begegnungen mit Wespen nicht vermeiden. Wer einfache Verhaltensregeln beachtet, kann schmerzhafte Begegnungen vermeiden.
- Wenn man sich durch eine Wespe belästigt fühlt, sollte man ruhig bleiben. Das neugierige Tier verschwindet bald von selbst. Auf keinen Fall um sich schlagen.
- Speisen und Getränke im Freien immer abdecken. Essensreste möglichst sofort abräumen oder ebenfalls abdecken. Nicht direkt aus Dosen oder Flaschen trinken, Strohhalme benutzen.
- Kindern nach dem Essen Hände und Mund abwischen, um keine Wespen anzulocken.
- Auf Blumen- oder Streuobstwiesen nicht barfuß laufen.
- Fallobst täglich aufsammeln. Mülleimer geschlossen halten. Nur ausgespülte Flaschen in den Container werfen.
Häufig können Wespen- und Hornissennester geduldet werden, wenn man das Verhalten der Tiere kennt und einige Regeln beachtet.
- Abstand zum Nest halten und die Flugbahn der Wespen nicht versperren.
- Einfluglöcher nicht verstopfen und nicht in den Einfluglöchern stochern.
- Heftige Bewegungen und Bodenerschütterungen vermeiden, z. B. beim Rasenmähen.
- Nicht den Wasserschlauch auf das Nest richten.
- Tiere nicht anhauchen, denn das in der Atemluft enthaltene Kohlendioxid ist für Wespen ein Warnsignal.
- Wespen in der Nähe von Sitzplätzen durch Bretter oder Tücher so zu ihrem Einflugloch lenken, dass Begegnungen vermieden werden. Kleinkinder durch niedrige Absperrungen vom Nestbereich fernhalten.
- Keine Insektenbekämpfungsmittel einsetzen: Durch sie können Abwehrreaktionen ausgelöst werden und sie können die Umwelt zusätzlich belasten.
Verhalten bei Insektenstichen
- Den Stachel möglichst schnell entfernen. Achtung: den Stachel nicht mit den Fingern herausziehen (da sonst das restliche Gift aus der Giftdrüse in die Einstichstelle gedrückt wird), sondern mit dem Fingernagel wegkratzen.
- Kühlen der betroffenen Körperregion.
- Nicht kratzen, um eine Infektion des Stiches zu vermeiden.
- Bei infizierten Stichen antibiotikahaltige Salbe auftragen oder Kamillentinktur anwenden. Eine aufgeschnittene Zwiebel auflegen, ist auch sehr hilfreich.
- Bei Stichen in der Mundhöhle oder im Halsbereich sofort Eis lutschen, kalte Halsumschläge anlegen und einen Arzt aufsuchen.
- Im Falle starker Schwellungen mit Atembeschwerden, Kreislaufstörungen oder bei Allergikern unverzüglich den Notarzt verständigen.